Galerie Hilaneh von Kories - Walde Huth: Streng. Einfühlsam. Spielerisch


Walde Huth:Walde Huth Vita→ Vita
Streng. Einfühlsam. Spielerisch.
Fotografien 1941 – 1965

06. September bis 02. November 2012

Die Galerie Hilaneh von Kories zeigt vom 6. September 2012 bis zum 2. November 2012 eine Auswahl von 50 Fotografien von Walde Huth.

Die Kölner Fotografin (1923 – 2011) ist vor allem für ihre Modefotografien aus den fünfziger Jahren bekannt. Die Galerie präsentiert neben bekannten Motiven aus dem Modebereich vor allem bisher selten gesehene Vintage-Schätze aus dem Archiv der Fotografin.

Neben Sach-, Werbe- und Objektaufnahmen sind zahlreiche Portraitaufnahmen ausgewählt worden. Darunter sind so prominente Zeitgenossen der Fotografin wie der Tänzer Harald Kreutzberg, der Schriftsteller Ernst Jünger oder der Künstler Hanspeter Fitz, mit dem die Fotografin eng befreundet war.

Walde Huth war eine außergewöhnliche Frau und vielseitig schöpferische Künstlerin und Fotografin. Ebenso phantasiebegabt wie energisch, spontan wie eigenwillig, poetisch wie beharrlich. Ihre Arbeiten sind geprägt von einem genauen Gespür für eine ausgefeilte Inszenierung durch perfekte Lichtsetzung und grafische Gestaltung der Bildfläche. Ob strenge Sachaufnahme, einfühlsames Portrait oder spielerische Modeaufnahme: stets verstand es die Fotografin, den Blick des Betrachters zu fesseln.

 
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Harald Kreutzberg, 1952
Vintage Print
23 x 17 cm

 

Geboren wurde sie als Waldberta Huth im Januar 1923 in Stuttgart. Nach dem Schulabschluss hatte sie einen Traum: sie wollte Schauspielerin werden, doch sie folgte dem Rat des pragmatischen Vaters, der selbst Ingenieur und begeisterter Amateurfotograf war. Mit 17 ging sie nach Weimar, um an der Hochschule für angewandte Kunst und Handwerk bei Walter Hege, dem damals wichtigsten Architekturfotografen seiner Zeit, das Fotografenhandwerk zu lernen. Sehr schnell begreift sie, dass die Fotografie weit mehr als Handwerk ist. Mitten im Krieg besteht sie nach dreijähriger Lehrzeit die Prüfung mit Auszeichnung. Um dem Zwangseinsatz zu entgehen, geht sie in das Agfa-Werk nach Wolfen, damals die führende Entwicklungsabteilung für Farbfotografien. Zunächst widerwillig, denn „Farbe ist Kitsch“, so denkt sie, doch auch hier lernt sie schnell die Möglichkeiten der farbigen Bildgestaltung kennen und schätzen.

Nach dem Krieg gründet sie bald ihr erstes Studio, die „Künstlerische Lichtbildwerkstätte“ in Esslingen. Ihr fotografischer Blick ist geprägt von der modernen Bildsprache, die als „Neue Fotografie“ schon in den zwanziger Jahren entstanden ist und unter subjektiven Vorzeichen die sachliche Fotografie der fünfziger Jahre prägen soll. Ob Portrait oder Sachaufnahme: die Arbeiten der Fotografin zeichnen sich durch eine perfekte Gestaltung aus. Walde Huth ist eine Allround-Fotografin, das Angebot ihres Ateliers bietet von Portraits über Theater- und Kunstaufnahmen auch Werbe- und Modefotografien an. Durch die Mode lernt sie die Welt kennen, kann reisen. Ihre berühmtesten Aufnahmen entstehen in Paris. Hier fotografiert sie die Star-Mannequins der Zeit, allerdings nicht im Studio, sondern mitten im Stadtraum: vor dem Eiffelturm, an der Seine, im Wechsel und Kontrast zur Architektur und zum Leben in der Metropole. Schnell wird man auf die Fotografin, die nicht nur in deutschen Magazinen veröffentlicht, aufmerksam. Doch den Vertrag mit der Vogue lehnt sie ab, denn sie hat bereits ihren Mann kennen gelernt. Mit dem Architekturfotografen Karl Hugo Schmölz wird sie in Köln von 1958 bis zu seinem Tod 1986 das gemeinsame Atelierhaus-Studio „schmölz+huth“ führen. Neben den vielfältigen angewandten Arbeiten bleibt Raum für die freien Projekte.

Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sie auch zum Verkauf des Atelierhauses zwingen, bleibt ihr jedoch eine Wohnung im ehemaligen Kellerlabor des Hauses. Walde Huth kann 2006 das gesamte Archiv des Studios „schmölz+huth“, sowie ihr komplettes eigenes fotografisches Werk an den Kölner Sammler Horst Gläser veräußern. Dieser Verkauf ermöglichte es auch, das Lebenswerk von Walde Huth zu sichten und zu katalogisieren. Stets energiegeladen, experimentierte Walde Huth bis ins hohe Alter mit neuen schöpferischen Möglichkeiten der Fotografie. Sie stirbt bei einem Wohnungsbrand am 11.11.2011.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kölner Archiv von Horst Gläser, der das fotografische Werk von Walde Huth und Karl Hugo Schmölz betreut.

Die Hamburger Galerie-Präsentation der Vintage- Aufnahmen wird durch eine exklusive Modern Print-Edition mit sieben Modeaufnahmen ergänzt.

 

Weitere Motive dieser Ausstellung

Walde Huth: Harald Kreutzberg, 1952
Vintage Print 23,4 x 17,6 cm
Fotoserie öffnen
Walde Huth: Harald Kreutzberg, 1952
Later Print, 1998 39 x 28 cm
Walde Huth: Harald Kreutzberg, 1952
Vintage Print 16,2 x 12,5 cm
Walde Huth: Harald Kreutzberg, Solotänzer, 1952
Vintage Print 23,4 x 17,6 cm
Walde Huth: Harald Kreutzberg, Solotänzer, 1952
Vintage Print 23,6 x 17,7 cm
Walde Huth: Harald Kreutzberg, Solotänzer, 1952
Vintage Print 23,7 x 17,6 cm
Walde Huth: Harald Kreutzberg, Solotänzer, 1952
Vintage Print 20 x 17,2 cm
Walde Huth: Avignon, 1955
Vintage Print 23,2 x 20,4 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1941
Vintage Print 16,7 x 22 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1941
Vintage Print 22,6 x 16,1 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1942
Vintage Print 19,6 x 17,4 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1941
Vintage Print 15,1 x 22,4 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1942
Vintage Print Bildformat 16 x 23,2 cm aufgezogen auf Karton im Passepartout 40 x 30 cm mit Bleistift signiert und datiert
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1941
Vintage Print 23 x 16,9 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1942
Vintage Print 15,9 x 22,5 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1941
Vintage Print 15,4 x 21,3 cm
Walde Huth: Stilleben, Weimar, 1941
Vintage Print 16,1 x 22,4 cm
Walde Huth: Krug mit Spiegel, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 38,8 x 28,4 cm
Walde Huth: Kännchen aus Metall, Materialaufnahme, Esslingen, ca. 1945 - 1950
Vintage Print 28,3 x 34,3 cm
Walde Huth: Blume im Spiegel, ca. 1945 - 1950
Vintage Print 39 x 28,4 cm
Walde Huth: Ein Mocca-Kännchen aus Metall, Materialaufnahme, Esslingen, ca. 1945 - 1950
Vintage Print 34,6 x 28,9 cm
Walde Huth: Die handgestrickten Skistrümpfe, ca. 1945 - 1950
Vintage Print 38,9 x 29 cm
Walde Huth: Hugo Kükelhaus, 1975
Vintage Print 39,5 x 25,7 cm
Walde Huth: Ernst Jünger, 1949
Vintage Print 28,8 x 29,2 cm
Walde Huth: Patricia, Jacques Fath, Paris, 1955
Vintage Print 21,1 x 17,2 cm
Walde Huth: New Look Konzept, Dior, Lucky (Lucie Daouphars), 1955
Vintage Print 22,5 x 21,2 cm
Walde Huth: Patricia, Jacques Fath, Paris, 1955
Vintage Print 29 x 23,1 cm
Walde Huth: Hanspeter Fitz, Maler und Bildhauer, 1955
Vintage Print 25,7 x 23,5 cm
Walde Huth: Mann, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 29,5 x 23,4 cm
Walde Huth: Mädchen, Weimar, 1942
Vintage Print 29,5 x 22,9 cm
Walde Huth: Hände I, Weimar, 1941
Vintage Print 22 x 15,5 cm
Walde Huth: Paar, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 23,2 x 17 cm
Walde Huth: Brigitte Wegener, Weimar, 1942
Vintage Print 23,3 x 15 cm
Walde Huth: Hände II, Weimar, 1941
Vintage Print 13,9 x 22 cm
Walde Huth: Leser, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 22,8 x 17,3 cm
Walde Huth: Frau in Berchtesgaden, 1942
Vintage Print 23 x 16 cm
Walde Huth: Frau von Hugo, Esslingen, ca. 1945
Vintage Print 22 x 28,2 cm
Walde Huth: Mann mit Baskenmütze, Esslingen, ca. 1945/1946
Vintage Print 29,1 x 23,1 cm
Walde Huth: Freundinnen, Weimar, 1942
Vintage Print 29,3 x 21,5 cm
Walde Huth: Familie Westphal, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 25,4 x 23,1 cm
Walde Huth: Kleines Mädchen, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 25,7 x 25 cm
Walde Huth: Frau von Schröder, Esslingen, ca. 1945/1946
Vintage Print 28,5 x 22,9 cm
Walde Huth: Junge, Esslingen, ca. 1945 - 1952
Vintage Print 29,2 x 22,2 cm

Weitere Informationen zu diesem Künstler

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Walde Huth:
Streng. Einfühlsam. Spielerisch.
Fotografien 1941 – 1965

06. September bis 02. November 2012
Öffnungszeiten: Dienstags bis Freitags 14–19 Uhr u.n.V.

Galerie Hilaneh von Kories
Stresemannstraße 384a (im Hof)
22761 Hamburg
Tel: +49 (40) 423 20 10
mail@galeriehilanehvonkories.de
www.galeriehilanehvonkories.de

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Veröffentlichungen zu dieser Ausstellung

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